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Wie geht es weiter mit der Petition zur Erhaltung des Gartendenkmals?

Der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Sack hat sich mit Unterstützerinnen und Unterstützern einer NABU-Petition im Alten Botanischen Garten getroffen. Mit dabei waren Mitglieder aus den Vorständen des NABU, des Freundeskreises Alter Botanischer Garten, der Vorsitzende des Ortsbeirats Campusviertel, Clemens Lange, und von der Philipps-Universität der Technische Leiter Botanische Gärten, Alexander Ruppel, sowie der Leiter für Außenanlagen, Günter Stroh. Insgesamt versammelten sich 20 Menschen.

So stark strahlt das Licht aus dem neuen Seminargebäude in den Alten Botanischen Garten - und stört damit Vögel und andere Lebewesen. Die Universität will jetzt per Dämmerungsschalter die Innenrollos automatisch schließen. (Foto: Möller)

Zur Vorgeschichte:
Seit Dezember 2022 liegt dem Petitionsausschuss des Hessischen Landtags eine Petition des NABU Marburg vor: „Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten“, so der Titel der Petition. Die Forderungen an die Verantwortlichen der Universitätsleitung lauteten damals:

 

1. Kein neuer Eingang in den Alten Botanischen Garten an der Südgrenze !
2. Keine Beleuchtung der Wege im Alten Botanischen Garten !
3. Keine Versiegelung der Wege !

 

Alle Vorhaben aus dem „Parkpflegewerk“ von 2018, (ein Parkpflegewerk ist eine Planungsgrundlage zur Neugestaltung von botanischen Gärten) sollten unter dem Aspekt des Umwelt- und Klimaschutzes, des Natur- und Artenschutzes und unter Berücksichtigung des Erhalts als Gartendenkmal geplant und realisiert werden. Im März letzten Jahres hatte der Hessische Petitionsausschuss unter der Leitung der Landtagsabgeordneten Katrin Schleenbecker (GRÜNE) in Marburg im Alten Botanischen Garten einen Ortstermin angesetzt. Die Unterstützer der NABU-Petition hatten Gelegenheit, ihre Positionen gegenüber dem Präsidenten der Philipps-Universität, Prof. Dr. Thomas Nauss, und seinem Team, den mit der Planung beauftragten Landschaftsarchitekten sowie Vertreter*innen von Ministerien aus Wiesbaden zu vertreten.

 

Einige Zeit später konnte man aus der Zeitung erfahren, dass die Universitätsleitung auf einige Forderungen des NABU eingegangen war:

 

• Die Wege im Alten Botanischen Garten sollten nicht versiegelt werden.
• Quer durch den Garten sollte keine Wegebeleuchtung mehr installiert werden, lediglich am Gärtnerhaus und an den Eingängen zum Park.

 

An dem Südeingang allerdings wolle man festhalten!

 

Da zwischenzeitlich der Naturschutzbeirat der Stadt Marburg den Südeingang als „problematisch“ einstufte, der Ortsbeirat Campusviertel ebenfalls den Südeingang ablehnte, griffen NABU und Freundeskreis die Idee aus dem Ortsbeirat auf, den Landtagsabgeordneten Sebastian Sack (SPD) zu einem Rundgang und Meinungsaustausch einzuladen. Sack ist zudem Mitglied des Petitionsausschusses und zeigte sich über Petition auf dem Laufenden.

 

In der kontroversen Diskussion brachte es der Politiker auf den Punkt: Entweder, man will in diesem Bereich eine Ruhezone und Brutmöglichkeiten in den verbuschten Zonen für die Vogelwelt erhalten, oder man baut den Südeingang und erzeugt Publikumsverkehr vom neuen Seminargebäude zur Unibibliothek und zurück. Sebastian Sack, der in Marburg studiert hatte, kennt diese Situation genau und wusste auch um den Ruhe- und Erholungswert der Liegewiesen für Studierende und Andere.

 

Auch kontrovers, aber sachlich wurden die Planungen für die Beleuchtung der Eingänge diskutiert. Eberhard Lübbeke vom NABU fragte, welchen Sinn es denn mache, die Eingänge mit Beleuchtungen auszustatten, wenn man inzwischen erkannt hat, wie wertvoll so ein Dunkelraum mitten in einer Stadt für Vögel und andere Lebewesen ist. Beleuchte man die Eingänge, so würden doch Passanten in eine fast dunkle Umgebung gelockt. „Dieser Sinn erschließt sich mir nicht“, so Lübbeke.

 

Der technische Leiter der Botanischen Gärten, Alexander Ruppel (s.u.), erklärte, man wolle nur eine minimale Beleuchtung, insbesondere für die Schilder in den Eingangsbereichen.
Positiv von allen Seiten bewertet wurde die Absicht der Universität, die Fenster des Seminargebäudes zeitnah mit Dämmerungsschaltern an den Innenrollos nachzurüsten. Damit soll die Lichteinstrahlung in den Garten verhindert werden - zum Schutz nachaktiver Insekten und Tiere.

 

„Wir sind ins Gespräch gekommen, haben uns konstruktiv ausgetauscht und bleiben weiter in Kontakt. Letztlich haben wir doch gemeinsam das Ziel, dieses wundervolle Gartendenkmal zu erhalten“, bedankte sich Hartmut Möller bei allen Teilnehmer*innen. Möller hatte den Rundgang organisiert und moderiert.

Im Nachgang zu dem vorstehenden Bericht erklärte Alexander Ruppel:
"Ich möchte nur richtig stellen, dass die Entscheidung gegen eine Asphaltierung seitens des Botanischen Gartens getroffen wurde. Diese hätte im Winter gestreut werden müssen, was wir strikt abgelehnt haben.
Auf die Beleuchtung können wir durch die von uns definierten Öffnungszeiten von 7-22h ebenfalls verzichten."

Aktion gegen Südeingang für Alten Botanischen Garten
- Freundeskreis bestätigt Vorstand im Amt
- Treffen mit Landtagsabgeordnetem Sack

Der Freundeskreis Alter Botanischer Garten Marburg will in seinem Widerstand gegen den von der Philipps-Universität geplanten zusätzlichen Südeingang nicht nachlassen. So ist für den 11. November (17 Uhr) gemeinsam mit dem Naturschutzbund ein Ortstermin mit dem Landtagsabgeordneten Sebastian Sack (SPD) im Garten geplant. Sack ist Mitglied im Petitionsausschuss des Hessischen Landtages. Darauf hat sich der Verein in der Jahreshauptversammlung geeinigt, zu der im August 20 Teilnehmer ins Musizierhaus der Universität gekommen waren. Insgesamt zählt der Freundeskreis über 110 Mitglieder.

In den turnusmäßigen Vorstandswahlen bestätigten die Mitglieder ihre Vorsitzende Bärbel Kaufmann (3.v.r.), Schatzmeisterin Elke Matschin-Herberz (2.v.r.) und Schriftführer Dr. Klaus Peter Andrießen (2.v.l.) sowie die Beisitzer Manfred Kionke (l.) und Hartmut Möller (r.) einstimmig in ihren Ämtern. Der Schriftführer soll künftig den Verein nach außen vertreten, falls die Vorsitzende verhindert ist. Eine entsprechende Änderung der Satzung wurde beschlossen.

In der Versammlung, zu der auch mehrere neue Mitglieder begrüßt werden konnten, dankte Bärbel Kaufmann insbesondere Susann Rusteberg (2.v.r.) für die Pflege des Heilpflanzenbeetes und Alexander Reitz für seine vielfältigen gärtnerischen Arbeiten, nicht zuletzt im Rahmen der von ihm ins Leben gerufenen Freiwilligenaktion „Grüner Daumen“. Leider habe der Verein weiterhin Schäden durch mutwillige Zerstörungen und Diebstähle zu beklagen, sagte Kaufmann. So seien erneut etliche der dekorativen Schilder im Heilpflanzenbeet abhanden gekommen, Lampen im Bereich des Schäferbaus wurden beschädigt und immer wieder sei Müll zu entsorgen. Erfreulicherweise finanziere die Stadt Marburg nach wie vor die Müllentsorgung durch die Praxis GmbH.

Die Vorsitzende berichtete weiter, dass in diesem Jahr der langjährige Leiter der Botanischen Gärten Marburg, Dr. Andreas Titze, in den Ruhestand gegangen sei. Der Freundeskreis habe immer gut mit ihm zusammengearbeitet und werde das nun auch mit seinem Nachfolger Alexander Ruppel so halten.

Noch hinter verschlossen Türen beschäftigten sich die Mitglieder mit einem größeren Kunstprojekt für den Alten Botanischen Garten, das nach ersten positiven Reaktionen nun in die Planungsphase gehen soll. Anschließend werden die Mitglieder Gelegenheit haben, über die konkrete Realisierung abzustimmen.

Hartmut Möller berichtete von einer positiven Reaktion der Universität auf eine Eingabe des Naturschutzbundes. Demnach sollen im neuen Seminargebäude an der Südseite des Alten Botanischen Gartens die Jalousien künftig bei Dunkelheit automatisch geschlossen werden, um die Lichtemission zu minimieren. Das Licht wirke sich sehr schädlich auf Insekten und andere Tiere im Garten aus. Daher sei die Bereitschaft der Universität zu einer sinnvollen Lösung sehr zu begrüßen, sagte der Naturschutzbeauftragte des Freundeskreises.

Möller berichtete weiter, dass der Plan, den Landtagsabgeordneten Sack in den Alten Botanischen Garten einzuladen, bei einem Treffen mit dem Ortsbeirat Campusviertel entstanden sei. Zuvor hatte sich der Ortsbeirat klar gegen den geplanten zusätzlichen Südeingang ausgesprochen. Der Naturschutzbund hatte in einem Petitionsverfahren bereits Entscheidungen gegen eine geplante Versiegelung der Wege und eine vorgesehene Beleuchtung im Garten erreicht. In der Versammlung bekräftigten mehrere Mitglieder des Freundeskreises, dass sie bei dem Ortstermin am 10. November erneut gegen den Südeingang Position beziehen würden.

Besucher kommen von weit her

Die beiden Führungen im Alten Botanischen Garten am Denkmaltag 2024 haben Besucher von weit her nach Marburg gelockt, allerdings machte der strömende Regen den Spaziergang am frühen Nachmittag unmöglich. Stattdessen haben Alexander Ruppel, der technische Leiter der Botanischen Gärten der Philipps-Universität und Freundeskreisvorsitzende Bärbel Kaufmann eine Lösung gefunden, den Gästen von außerhalb dennoch eine 90-minütige Einführung in die Besonderheiten der über 200-jährigen Einrichtung zu geben.
Am Vormittag hatten sie den Besuchern zunächst die Geschichte des Alten Botanischen Gartens beschrieben und anschließend vom Denkmalstatus über das Parkpflegewerk bis hin zum ehemaligen Wasserstern weitere Einzelheiten geschildert. Dann ging es zu den Stars des Gartens: Von Tulpenbaum und Taschentuchbaum über die Samen schleudernde Hamamelis zur neu eingerichteten Farnecke und weiter zum Pinetum mit dem Urweltmammutbaum. Weitere Stationen waren die große alte Platane, der Hickory-Baum und die Sumpfzypresse mit ihren Atemknien, der Info-Pfad der Martin-Luther-Schule und das Heilpflanzenbeet. „Die Gäste waren sehr interessiert und haben uns Löcher in den Bauch gefragt“, sagte Bärbel Kaufmann im Anschluss.
Zufrieden und teils mit frisch erworbenen Büchern über den Alten Botanischen Garten unter dem Arm verabschiedeten sich die Besucher. Auch ein kleiner Beitrag für die Spendenkasse fehlte nicht.

Märchenhafte Botanik

Ein queeres Märchen ist im Alten Botanischen Garten verankert worden: Als metallene Plastik liegt die Frucht auf einem alten Eichenstamm, der neben dem Quittenbusch vor dem Musizierhaus steht. Die Installation von Miss Tobi weist den Weg zum Podcast „Das Märchen von der Goldenen Quitte“ von Christian Find, dem man über das eigene Handy lauschen kann. Demnächst wird die Philipps-Universität noch eine schön gearbeitete, bequeme Holzbank vor Ort aufstellen. Darauf lässt es sich dann gemütlich sitzen und zuhören.

Probegesessen haben am 6. Juli bereits (v.l.n.r.) Tobias Müller und Christian Eng vom Verein Margays, Christian Find, Gartenchef Alexander Ruppel und Miss Tobi. (Foto: Andrießen)
 

Der Märchenpodcast ist vom Autor selbst vertont worden - er erzählt darin nicht nur, sondern schlüpft auch stimmlich in die Rollen der handelnden Personen. Dazu tritt eine ganz ungewöhnliche Musik: Der Quittenbaum selbst wird darin hörbar.
 
Mitte Juni hatte die Künstlerin und Pflanzen-Ambassadorin Cassis B. Staudt aus Berlin Elektroden an die Pflanze gelegt und ihre Lebensgeräusche aufgenommen. Während der damit einhergehenden Klangperformance habe man erleben können, dass sich die Geräusche sofort änderten, wenn jemand die Pflanze berührte, erzählt Christian Find. Aus den Aufnahmen entwickelte die Klangkünstlerin die eigenartige Musik, die nun im Podcast zu hören ist.
 
Links:
Märchen-Podcast
Pflanzenmusik

Ortsbeirat lehnt geplanten Südeingang ab

Der Ortsbeirat Campusviertel hat die Philipps-Universität Marburg dazu aufgefordert, „die Pläne für den neuen Südeingang“ des Alten Botanischen Gartens „nicht weiter zu verfolgen und sich stattdessen auf die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur zu konzentrieren, die den Garten für alle Besucher zugänglicher und sicherer macht, ohne seine ökologischen Werte und seine historische Integrität zu gefährden“. Damit unterstützt der Ortsbeirat ausdrücklich den Freundeskreis Alter Botanischer Garten und den Naturschutzbund (NaBu) Marburg in ihren gleichgerichteten Bemühungen, wie Ortsvorsteher Clemens Lange mitteilte.

Eine entsprechende Entschließung hat des Gremium jetzt als Stellungnahme zur Petition „Den Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten“ eingereicht. Diese Petition an den Hessischen Landtag war vom Naturschutzbund Marburg gestellt worden.

Der Ortsbeirat Campusviertel bezieht sich ausdrücklich auf eine Einschätzung zur Sache, die der Naturschutzbeirat der Stadt Marburg erarbeitet hatte. Der Ortsbeirat schreibt: „Der Naturschutzbeirat hat sich in seiner Sitzung am 28. September 2023 ausführlich mit den Planungen zur Neugestaltung des Alten Botanischen Gartens auseinandergesetzt. Die Erneuerung des Wegenetzes und der Beleuchtung im Garten wurde positiv bewertet, was wir als wichtige Schritte zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Sicherheit im Garten ansehen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass der Garten weiterhin ein attraktiver Ort für Bürgerinnen und Bürger sowie für Besucher der Universitätsstadt bleibt.

Besondere Sorge bereitet jedoch der Vorschlag, einen neuen Südeingang zu schaffen. Sowohl der Naturschutzbeirat als auch der ,Freundeskreis Alter Botanischer Garten e.V.’ sowie der NABU Marburg e.V. haben deutlich gemacht, dass ein solcher Eingang als problematisch anzusehen ist.

Laut Protokoll des Naturschutzbeirates besteht ein Konsens darüber, dass der Südeingang nicht gewollt ist. Die Hauptbedenken liegen darin, dass ein zusätzlicher Eingang möglicherweise negative Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna haben könnte und die Ruhe und den Charakter dieses historischen Gartendenkmals stören würde.

Als Ortsbeirat des Campusviertels stehen wir voll und ganz hinter dieser Einschätzung. Der Erhalt der biologischen Vielfalt und des kulturellen Erbes unseres Viertels hat eine hohe Priorität. Es ist entscheidend, dass alle Entwicklungen im Alten Botanischen Garten sorgfältig geprüft werden und dass die Interessen des Naturschutzes und der lokalen Bewohner Vorrang haben.“

Filmdreh im Alten Botanischen Garten

Die Pandora Film GmbH hat Dreharbeiten für den internationalen Spielfilm „Silent Friend“ angekündigt. Sie finden auch im Alten Botanischen Garten statt. Drehbeginn für den Film von Ildikó Enyedi („Körper und Seele“, „Die Geschichte meiner Frau“) ist der 9. April 2024.

Der Film erzählt drei Geschichten aus der Sicht eines Baumes in drei verschiedenen Epochen: 1908, 1972 und 2020. Es geht um die Wahrnehmung und die Kommunikation zwischen Mensch und Natur. Drei Geschichten vom Erfindergeist der jeweiligen Generation, in denen Entdeckungen und Aufbruchswille, der Wunsch nach Emanzipation und die Liebe eine faszinierende Verbindung zu anderen Lebewesen herstellen. Neben kurzen Szenen in Paris und Hongkong wird der Film ausschließlich in Marburg spielen. Es werden noch Komparsen gesucht. Mehr Informationen dazu stehen auf der Homepage der Philips-Universität bereit.

Drehorte im Garten sind unter anderem die Behringtreppe, der Weg zur Steinbrücke, der Schäferbau und die Universitätsbibliothek. Da der Film teils während Corona spielt, wird der Garten an bestimmten Drehtagen für einige Stunden gesperrt werden.

Gäste feiern 30 Jahre Einsatz für den Alten Botanischen Garten

Prall gefüllt mit Erlebnissen und Informationen rund um den Alten Botanischen Garten ist das 30-jährige Jubiläum des Freundeskreises über die Bühne gegangen und vom Vokalensemble der Martin-Luther-Schule, „En Voc“, klangschön begleitet worden. Am bundesweiten Denkmaltag kamen rund 150 Prominente, Mitglieder und Freunde ins Musizierhaus und in den Garten, um Führungen, Reden und Freiluft-Theaterstücke zu genießen. Schließlich habe man allen Grund zum Feiern, sagte Freundeskreisvorsitzende Bärbel Kaufmann, dass der traditionsreiche botanische Garten kurz nach Gründung des Freundeskreises unter Denkmalschutz gestellt und so erhalten werden konnte.
Den ganzen Bericht lesen

Theater-Performance zum Jubiläum

Theater GegenStand zu Gast im Garten

Am Marburger Denkmaltag (10. September) feiert der "Freundeskreis Alter Botanischer Garten e.V." ab 10 Uhr sein 30jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird Theater GegenStand zwischen 15:30 und 17 Uhr zwei Theaterperformances zum vielfältigen Program beisteuern.

Zu sehen sind:

die frau aus dem bild – vergoldete Flucht
Hingebungsvoll ergeben, oder doch nicht?

Eine Frau wird in ein Bild lebendig "eingemalt", entflieht ihm. Zurück bleibt ein leerer Fleck …. doch etwas prangt auf ihrem Rücken.

Ausgangswerk: "Der Kuss" von Gustav Klimt
Performer*innen: Jessica Petraccaro-Görtsches, Katrin Bartel
Musik: Sascha "Sakuro" Schneider

Ringelstern und Morgennatz - ein poetisches Battle

Drei Elfen treffen auf drei Trolle. Wer kennt das beste Gedicht? Beide Gruppen versuchen sich gegenseitig zu überbieten.

Texte: Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz
Performer*innen: Inga Berlin, Silke Fuchs, Uschi Hartnack, Maria Kersting, Lou Meckelnburg und Frank Winterstein

Freundeskreis feiert 30-Jähriges

Am Denkmaltag (10. September 2023) blickt der Freundeskreis im festlichen Rahmen auf seine Gründung im Jahr 1993 zurück.

Ort: Musizierhaus im Alten Botanischen Garten Marburg

Das Festprogramm

10 Uhr: Vogelführung

Eberhard Lübbeke, NABU-Marburg e.V. Treffpunkt: Kleine Holzbrücke / Ende Johannes-Müller-Straße

11 Uhr: Grußworte

Dr. Elke Neuwohner, Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Andreas Titze, Direktor Botanische Gärten Marburg

Musik

En Voc - Vokalensemble de Martin-Luther-Schule Marburg

12 Uhr: Festrede & Preisverleihung

Bärbel Kaufmann, 1. Vorsitzende Freundeskreis Alter Botanischer Garten Marburg e.V. Im Anschluss Bekanntgabe der Gewinner des diesjährigen Fotowettbewerbs und Preisverleihung.

Musik

En Voc - Vokalensemble de Martin-Luther-Schule Marburg

12.30 Uhr: Imbiss

Fingerfood und Getränke: MultiKulti

14 Uhr: Führung durch den Garten

- Durch unseren Vorstand

15.30 Uhr: Theater im Garten

- Theater GegenStand

17 Uhr: Führung durch den Garten

- Dr. Andreas Titze, Direktor Botanische Gärten

Mahagoni-Brücke in Gefahr

Der NABU Marburg hat die von der Philipps-Universität in der Oberhessischen Presse vorgestellten Pläne zur Umsetzung des Parkpflegewerks von 2018 teils begrüßt, teils scharf kritisiert. Demnach erkennt der Naturschutzbund zwar Erfolge seiner Petition an den Hessischen Landtag durch den nun eingeräumten Verzicht auf versiegelte Wege und Beleuchtung, weist jedoch gleichzeitig auf eine nachhaltige Bedrohung des Alten Botanischen Gartens durch die Anlage eines neuen Südeingangs hin. Aus diesem Grunde, so der NABU in einer Pressemitteilung, werde der Verband seine Petition für den Erhalt des Alten Botanischen Gartens aufrecht erhalten.

Der Naturschutzbund kommt in seiner Stellungnahme zu den veröffentlichten Plänen der Universität zu dem Schluss, dass die behauptete Notwendigkeit eines weiteren barrierefreien Zugangs zum Garten ein vorgeschobenes Argument sei. Wenn es tatsächlich allein darum ginge, würde es ausreichen, im südlichen Bereich ein in der Regel verschlossenes Tor einzubauen, das Personen mit einem entsprechenden Schlüssel individuell öffnen können. Das Eurozylinderschloss und der Euroschlüssel stellen seit 1986 ein europaweit einheitliches Schließsystem für behindertengerechte Anlagen dar. Außerdem, so der Naturschutzbund, sei der Alte Botanische Garten durch mindestens drei Eingänge auch heute schon barrierefrei zugänglich.

Angesichts der absehbaren Nutzung der neuen Universitätsgebäude auf dem ehemaligen Schlachthofgelände sei mit einem erheblich wachsenden Fuß- und trotz des bestehenden Verbotes Fahrradverkehr durch den Alten Botanischen Garten zu rechnen. Dies stehe den gültigen Belangen von Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz klar entgegen.

Auch der Freundeskreis Alter Botanischer Garten hatte sich mehrfach gegen die Pläne für einen Südeingang sowie eine Beleuchtung ausgesprochen. Aufgrund der jetzt veröffentlichten Pläne wächst im Freundeskreis zudem die Sorge, dass die sogenannte Mahagonibrücke aus den 1930er Jahren zwischen Garten und Johannes-Müller-Straße abgerissen werden könnte, wenn sie sich als nicht mehr standfest erweisen sollte. Eine aus Sicht des Freundeskreis in diesem Fall sinnvolle Ertüchtigung der bei den Bürgern sehr beliebten Brücke will die Universität laut Darstellung in der Oberhessischen Presse offenbar nicht vornehmen.

Save the Date

Freundeskreis feiert 30-jähriges Bestehen

Die Vorbereitungen laufen: am Denkmaltag (10. September 2023) blickt der Freundeskreis im festlichen Rahmen auf seine Gründung im Jahr 1993 zurück. Wie immer gilt: Es gibt etwas zu erleben im Alten Botanischen Garten.

Einzelheiten zum Jubiläum werden noch veröffentlicht. Vorab sei verraten, dass dabei auch die Gewinnerinnen und Gewinner des Fotowettbewerbs vorgestellt werden, den der Freundeskreis schon jetzt ausschreibt, damit genügend Zeit für die Motivsuche bleibt:

Bildergarten - Wer macht die besten Fotos?

Foto

Seit 1994 steht der Alte Botanische Garten mitten in der Universitätsstadt Marburg unter Denkmalschutz. Besucherinnen und Besucher aus nah und fern erleben hier große Bäume und kleinere Pflanzen aus aller Welt, haben ruhige Stunden auf den gepflegten Wiesen oder freuen sich über die zauberhaften Blickachsen der Gartenlandschaft. Bei jedem Besuch springt etwas anderes ins Auge und jedermensch findet seine ganz eigene Perspektive.

Jetzt lohnt es sich ganz besonders, Kamera oder Handy mitzunehmen. Denn der Freundeskreis, der sich seit 30 Jahren für das Gartendenkmal einsetzt, lobt in seinem Jubiläumsjahr für die fünf schönsten Fotos aus dem Alten Botanischen Garten einen Preis aus: die Siegerfotos kommen großformatig abgezogen und sorgfältig gerahmt zu ihren Urheberinnen und Urhebern zurück. Eine fachkundige Jury aus Fotografinnen und Fotografen wählt die Bilder aus.

Ob Blüten oder Bäume, Landschaft oder Detail, Architektur oder Menschen - alles kann zum Motiv werden. Aber Achtung, wenn Personen auf den Bildern identifizierbar sind, müssen diese nachweislich einer Veröffentlichung zugestimmt haben. Der Freundeskreis erhält das Nutzungsrecht an den eingesandten Fotos.

Einsendeschluss ist der 31. Juli, damit die schönsten Fotos rechtzeitig zur Jubiläumsfeier im September gezeigt werden können. Erwartet werden ausschließlich digitale oder digitalisierte Bilder im Format jpg, die längste Seite soll mindestens 3780 Pixel haben. Pro Teilnehmendem sind höchstens drei Bilder erlaubt. Bitte per Mail senden an: „fotowettbewerb@freundeskreis-abg-mr.de“

Grüne Daumen gehen an die Arbeit

Pflegen den Alten Botanischen Garten: Nicole Bautz und Alexander Reitz bei der Arbeit am Musizierhaus. (Foto: Andrießen)

Jeden ersten Samstag im Monat können jetzt Freiwillige bei der Arbeit im Alten Botanischen Garten helfen. Der Freundeskreis hat zu diesem Zweck die Aktion „Grüner Daumen“ gestartet - und spontan haben sich bereits einige Interessenten angemeldet.

Gleich am ersten Aktionstag bekam Alexander Reitz von Nicole Bautz und ihrem Sohn tatkräftige Hilfe, um etwa die Beete am Musizierhaus auf Vordermann zu bringen. Freundeskreisvorsitzende Bärbel Kaufmann kam vorbei, um für den freiwilligen Arbeitseinsatz zu danken.

Reitz ist eins der aktiven Freundeskreismitglieder, die sich regelmäßig um die Pflanzen und Anlagen im Alten Botanischen Garten kümmern. Einen großen Teil davon macht die Sorge um das Heilpflanzenbeet aus, das der Freundeskreis zu einem der Aushängeschilder des Gartendenkmals gemacht hat.

Die Aktion „Grüner Daumen“ ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt - wer immer sich unter Anleitung an der Gartenpflege beteiligen möchte, kann das gerne tun und sich unter Telefonnummer 0176 73575623 anmelden.

NABU Marburg reicht Petition ein

Die NABU-Gruppe Marburg hat sich mit einer Petition an den Hessischen Landtag gewandt, „um Schaden von dem unter Denkmalschutz stehenden Alten Botanischen Garten“ abzuwenden, wie sie selbst formuliert. Wegen der neu errichteten Universitätsgebäude auf dem ehemaligen Brauereigelände im Süden des Gartens sowie der Neuen Universitätsbibliothek auf seiner Nordseite befindet sich das Gartendenkmal mit seinen schützenswerten Biotopen nach Ansicht des NABU „zwischen zwei hochfrequentierten Gebäudekomplexen der Universität“. Die Ortsgruppe habe den Eindruck, so heißt es zur Begründung, „dass der Alte Botanische Garten seitens der Universität nur noch als eine beliebige Grünfläche des ,Campus Firmanei’ bewertet wird“, die dessen Entwicklung „im Weg steht“.

Die Petition stellt folgende drei Forderungen auf:
- Kein neuer Eingang in den Alten Botanischen Garten an der Südgrenze
- Keine Beleuchtung der Wege im Alten Botanischen Garten
- Keine Versiegelung der Wege
Der Vorstand des Freundeskreises Alter Botanischer Garten hat sich der Petition nicht angeschlossen, da die Wege nach seiner Auffassung durchaus besser befestigt werden müssen, um bei Nässe und Schnee nicht weiterhin zu Schlammbahnen zu werden. Die Forderungen nach einem Verzicht auf den zusätzlichen Südeingang und eine Beleuchtung unterstützt der Freundeskreis dagegen uneingeschränkt.

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