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Sack

Wie geht es weiter mit der Petition zur Erhaltung des Gartendenkmals?

Der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Sack hat sich mit Unterstützerinnen und Unterstützern einer NABU-Petition im Alten Botanischen Garten getroffen. Mit dabei waren Mitglieder aus den Vorständen des NABU, des Freundeskreises Alter Botanischer Garten, der Vorsitzende des Ortsbeirats Campusviertel, Clemens Lange, und von der Philipps-Universität der Technische Leiter Botanische Gärten, Alexander Ruppel, sowie der Leiter für Außenanlagen, Günter Stroh. Insgesamt versammelten sich 20 Menschen.

So stark strahlt das Licht aus dem neuen Seminargebäude in den Alten Botanischen Garten - und stört damit Vögel und andere Lebewesen. Die Universität will jetzt per Dämmerungsschalter die Innenrollos automatisch schließen. (Foto: Möller)

Zur Vorgeschichte:
Seit Dezember 2022 liegt dem Petitionsausschuss des Hessischen Landtags eine Petition des NABU Marburg vor: „Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten“, so der Titel der Petition. Die Forderungen an die Verantwortlichen der Universitätsleitung lauteten damals:

 

1. Kein neuer Eingang in den Alten Botanischen Garten an der Südgrenze !
2. Keine Beleuchtung der Wege im Alten Botanischen Garten !
3. Keine Versiegelung der Wege !

 

Alle Vorhaben aus dem „Parkpflegewerk“ von 2018, (ein Parkpflegewerk ist eine Planungsgrundlage zur Neugestaltung von botanischen Gärten) sollten unter dem Aspekt des Umwelt- und Klimaschutzes, des Natur- und Artenschutzes und unter Berücksichtigung des Erhalts als Gartendenkmal geplant und realisiert werden. Im März letzten Jahres hatte der Hessische Petitionsausschuss unter der Leitung der Landtagsabgeordneten Katrin Schleenbecker (GRÜNE) in Marburg im Alten Botanischen Garten einen Ortstermin angesetzt. Die Unterstützer der NABU-Petition hatten Gelegenheit, ihre Positionen gegenüber dem Präsidenten der Philipps-Universität, Prof. Dr. Thomas Nauss, und seinem Team, den mit der Planung beauftragten Landschaftsarchitekten sowie Vertreter*innen von Ministerien aus Wiesbaden zu vertreten.

 

Einige Zeit später konnte man aus der Zeitung erfahren, dass die Universitätsleitung auf einige Forderungen des NABU eingegangen war:

 

• Die Wege im Alten Botanischen Garten sollten nicht versiegelt werden.
• Quer durch den Garten sollte keine Wegebeleuchtung mehr installiert werden, lediglich am Gärtnerhaus und an den Eingängen zum Park.

 

An dem Südeingang allerdings wolle man festhalten!

 

Da zwischenzeitlich der Naturschutzbeirat der Stadt Marburg den Südeingang als „problematisch“ einstufte, der Ortsbeirat Campusviertel ebenfalls den Südeingang ablehnte, griffen NABU und Freundeskreis die Idee aus dem Ortsbeirat auf, den Landtagsabgeordneten Sebastian Sack (SPD) zu einem Rundgang und Meinungsaustausch einzuladen. Sack ist zudem Mitglied des Petitionsausschusses und zeigte sich über Petition auf dem Laufenden.

 

In der kontroversen Diskussion brachte es der Politiker auf den Punkt: Entweder, man will in diesem Bereich eine Ruhezone und Brutmöglichkeiten in den verbuschten Zonen für die Vogelwelt erhalten, oder man baut den Südeingang und erzeugt Publikumsverkehr vom neuen Seminargebäude zur Unibibliothek und zurück. Sebastian Sack, der in Marburg studiert hatte, kennt diese Situation genau und wusste auch um den Ruhe- und Erholungswert der Liegewiesen für Studierende und Andere.

 

Auch kontrovers, aber sachlich wurden die Planungen für die Beleuchtung der Eingänge diskutiert. Eberhard Lübbeke vom NABU fragte, welchen Sinn es denn mache, die Eingänge mit Beleuchtungen auszustatten, wenn man inzwischen erkannt hat, wie wertvoll so ein Dunkelraum mitten in einer Stadt für Vögel und andere Lebewesen ist. Beleuchte man die Eingänge, so würden doch Passanten in eine fast dunkle Umgebung gelockt. „Dieser Sinn erschließt sich mir nicht“, so Lübbeke.

 

Der technische Leiter der Botanischen Gärten, Alexander Ruppel (s.u.), erklärte, man wolle nur eine minimale Beleuchtung, insbesondere für die Schilder in den Eingangsbereichen.
Positiv von allen Seiten bewertet wurde die Absicht der Universität, die Fenster des Seminargebäudes zeitnah mit Dämmerungsschaltern an den Innenrollos nachzurüsten. Damit soll die Lichteinstrahlung in den Garten verhindert werden - zum Schutz nachaktiver Insekten und Tiere.

 

„Wir sind ins Gespräch gekommen, haben uns konstruktiv ausgetauscht und bleiben weiter in Kontakt. Letztlich haben wir doch gemeinsam das Ziel, dieses wundervolle Gartendenkmal zu erhalten“, bedankte sich Hartmut Möller bei allen Teilnehmer*innen. Möller hatte den Rundgang organisiert und moderiert.

Im Nachgang zu dem vorstehenden Bericht erklärte Alexander Ruppel:
"Ich möchte nur richtig stellen, dass die Entscheidung gegen eine Asphaltierung seitens des Botanischen Gartens getroffen wurde. Diese hätte im Winter gestreut werden müssen, was wir strikt abgelehnt haben.
Auf die Beleuchtung können wir durch die von uns definierten Öffnungszeiten von 7-22h ebenfalls verzichten."